Forschung

Inklusion

SPOPSY4Health - Pilotstudie zur Teilhabe an Bewegung, Spiel und Sport bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen

In unserer Pilotstudie möchten wir das Bewegungs-, Spiel- und Sportverhalten von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen (grundsätzlich sowie im Hinblick auf die Folgen der Corona-Pandemie) untersuchen und spezifische Barrieren und Potentiale im Sport identifizieren. Darauf aufbauend sollen in der Folge zielgerichtete und passgenaue Unterstützungsangebote zur Teilhabeförderung im Sport entwickelt werden. Diese Angebote sollen sich sowohl an betroffene Kinder und Jugendliche als auch an Lehrkräfte, Trainer und Übungsleiter richten.

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Standort: Universitätsklinikum Münster

Projektleitung: PD Dr. Manuel Föcker, Dr. Matthias Marckhoff

Laufzeit: 04/2022 – 02/2023

Einflussfaktoren auf sportliche Aktivitäten während der Krebstherapie und -nachsorge von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Kontext von Natursport/Wassersport als Beitrag für eine inklusive Sportlandschaft in NRW

Das Projekt ActiveOncoKids, Zentrum Ruhr ist an der Ruhr-Universität Bochum (Sportwissenschaft, Dr. Arno Krombholz) sowie am Universitätsklinikum Essen (Kinderklinik 3, Dr. Miriam Götte) verankert. Es werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Krebserkrankung, aber auch anderen chronischen Erkrankungen und/oder Behinderungen in ganz NRW angesprochen, damit sie Natursportarten ausprobieren können. Diese sollen anschließend im Idealfall selbstorganisiert und lebensbegleitend ausgeübt werden, um akute Auswirkungen der Therapie (z. B. chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom), motorische Einschränkungen), aber auch Langzeit- bzw. Spätfolgen (z. B. Übergewicht, Bewegungsmangel) nachhaltig entgegenzuwirken.

Im Rahmen des Projektes sollen fördernde und hemmende Faktoren, aber auch Motivationen und Einstellungen in Bezug auf lebensbegleitende sportliche Aktivitäten erfasst werden. Außerdem sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um bestehende Handicaps beim Sporttreiben in der Natur auszugleichen.

Es werden im Zeitraum vom 01.03.2022 bis 31.12.2022 ca. 25 Angebote zum Ausprobieren von Natur- und Wassersportarten im Rahmen des Projektes angeboten. Dazu sollen auch neue Möglichkeiten durch angepasste Sportgeräte und Hilfsmittel erprobt werden, um bestehende Handicaps auszugleichen (z. B. eingeschränkte Beugefähigkeit bei Prothesen im Kniegelenk, verminderte Sehfähigkeit). Die Datenerhebungen (Interviews und Fragebögen) erfolgen vor allem im Rahmen der Angebote. Anschließend findet die Datenauswertung, -interpretation sowie die Entwicklung und eine erste Implementierung von fördernden Maßnahmen statt.

Standort: Fakultät für Sportwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

Projektleitung: Dr. Arno Krombholz, Dr. Miriam Götte

Laufzeit: 03/2022 – 12/2022

Inklusion von Jugendlichen/jungen Erwachsenen mit Behinderungen in Fitnessstudios

Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Fitnesssport stellt eine Herausforderung für alle Beteiligten dar. Die Ermöglichung des Zugangs und die Partizipation von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Sports sind nicht nur gesellschaftlich wünschenswert, sondern auch sportpolitisch in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. So geht es mittlerweile nicht mehr nur um Rechte, sondern bereits um konkrete Fragen der Angebotsdarstellung und implementierung (LSB NRW, 2020). Während in Folge der Ratifizierung der UNBRK in Deutschland (United Nations, 2009) vor allem das Recht von Menschen mit Behinderungen fokussiert wurde, an Bewegungs, Spiel und Sportangeboten fully fledged teilzunehmen, werden in vorliegender Studie Bedarfe und Haltungen zur Inklusion im Fitnesssport auf verschiedenen Ebenen analysiert. Es handelt sich um eine inter bzw. multidisziplinäre Studie, die auf Theorieanteilen aus den Bereichen Sportmanagement, Sportsoziologie, NonprofitÖkonomie und Sportpädagogik basiert. Das Forschungsprojekt möchte den fitnessbezogenen Sportbedarf von jungen Menschen mit Behinderungen aus Nachfragersicht (individuelle Ebene) analysieren sowie das Potenzial von Angeboten für diese Zielgruppe (Organisationsebene; Fitnessstudios) aus Anbietersicht eruieren. Darüber hinaus werden intentionsbildende Faktoren (Einstellung, Selbstwirksamkeit, soziale Norm) von Übungsleiter*innen und Trainer*innen (intermediäre Ebene) erfasst und auf ihre potenziell moderierende Wirkung hin untersucht. Die kombinierte Analyse der drei Ebenen soll Hinweise darüber geben, inwieweit bereits Passungen zwischen Sportnachfrage und angebot bestehen und in welchen Bereichen mögliche Unterschiede zwischen Nachfragewünschen und Angebotsoptionen noch zu überbrücken sind.

Mit Beantwortung dieser Forschungsfragen adressiert das Projekt mehrere Handlungsfelder des Landesaktionsplans „Sport und Inklusion in NordrheinWestfalen 2019 bis 2022“. So können auf Basis der erhobenen Daten sportart und behinderungsspezifische Breiten und Trendsportangebote entwickelt bzw. weiterentwickelt werden. Darüber hinaus können eine praxisnahe und bedarfsgerechte Fortbildung von Trainer*innen angeboten und Informationen zur Barrierefreien Gestaltung von Sporträumen gewonnen werden.

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Standort: Abteilung Sportwissenschaft, Universität Bielefeld

Projektleitung: Prof. Dr. Pamela Wicker, Prof. Dr. Bernd Gröben

Laufzeit: 03/2021 – 12/2021

Literatur:

LSB NRW. (2020). Gleichberechtigte Teilhabe am Sport. https://www.lsb.nrw/unsere-themen/integration-und-inklusion/inklusion-im-sport
United Nations. (2009). Convention on the Rights of Persons with Disabilities. United Nations.

InkluEx – An Potenzialen ansetzen!

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) mit dem Leitbild „Offen im Denken“ zeichnet sich durch ihren Fokus auf den professionellen Umgang mit Vielfalt und Heterogenität aus. Das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften legt dabei besonderes Augenmerk auf die Förderung von Menschen mit Behinderung im und durch den Sport und folgt dem Aufruf des Landesaktionsplans in Nordrhein-Westfalen „2019-2022 – Gemeinsam für eine inklusive Sportlandschaft“. Ziel dessen ist es, Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Menschen mit Behinderung anzubieten, die den individuellen Wünschen und Voraussetzungen entsprechen und weiterhin die selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft zu unterstützen. Um diese Ziele zu verfolgen wurde das Projekt „InkluEx: An den Potenzialen ansetzen!“ ins Leben gerufen.

In enger Zusammenarbeit mit unserem Partner dem DJK Franz Sales Haus e.V. in Essen wird ein Interventionsprogramm entwickelt, das an den Potentialen der Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung ansetzt und die Exekutiven Funktionen fördern soll. Exekutiven Funktionen spielen eine wichtige Rolle für grundlegende Prozesse der Selbstregulation und bestimmen somit die psychische Gesundheit sowie den generellen Erfolg im Leben. Sport bildet dabei einen zentralen Baustein in der Förderung dieser Fähigkeiten. Im Mittelpunkt des Projektes steht somit der Sport als Mittel, um exekutive Funktionen von SportlerInnen mit Behinderung der DJK FSH e.V. zu fördern und dabei ihre individuelle Potentiale als Ausgangspunkt der Förderung zu nehmen. Damit setzt die leitende pädagogisch-didaktische Position an Arbeiten zur „Potenzialorientierten Sportdidaktik“ (Pfitzner, 2019) an.  Die Förderung der exekutiven Funktionen durch Sport kann nachweisbare Effekte erbringen. Dies zeigen auch eigene Studien des Arbeitsbereiches (Boriss, 2015; Pfitzner & Eckenbach, 2017). Insbesondere die Fähigkeit zur Inhibition, die für die Selbstregulation besonders bedeutsam ist, können gesteigert werden. Studien, die in einem Setting angesiedelt sind, in dem mit jungen Menschen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gearbeitet wird, ohne dass dabei sportliche Interventionen durchgeführt wurden, belegen ebenfalls die hohe Sensitivität des exekutiven Systems gegenüber gezielten Förderanlässen (Hintermair, Heyl & Janz, 2014). Die Befundlage verspricht insgesamt erhebliche Erfolge einer systematischen Förderung des exekutiven Systems im Rahmen von Sport zugunsten verbesserter Fähigkeiten zur Selbstregulation, die sich z.B. in Form angepasster Handlungsmöglichkeiten in neuen Situationen zeigen. Deshalb wird in enger Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung des FSH und dem im Projekt mitarbeitenden Trainer ein das bisherige Training profilierendes Förderprogramm erarbeitet.

Zielsetzung des Projektes ist es, in einem kooperativen Design ein spezifisches, die exekutiven Funktionen betreffendes, Förderprogramm für den Sport von Menschen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung zu erarbeiten. Damit kann ein Beitrag zur Unterstützung der selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft unterstützt werden.

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Standort: Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften, Universität Duisburg-Essen

Projektleitung: Prof. Dr. Michael Pfitzner

Laufzeit: 11/2020 – 08/2021