Der Forschungsverbund Kinder- und Jugendsport NRW bemüht sich in Kooperation mit Stiftungen um Promotionsstipendien zum Kinder- und Jugendsport.
Bisher wurden zwei Stipendien durch die Sportstiftungen NRW erfolgreich vergeben.
Sportstiftung NRW
Die im Jahr 2000 gegründete Sportstiftung NRW unterstützt schwerpunktmäßig Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten mit einer direkten monatlichen Individualförderung. Im Jahr 2023 wurden erstmals zwei Promotionsstipendien durch die Stiftung vergeben.
Peter Schnabel
Ich promoviere im Bereich der Sportpädagogik. Ich möchte mit dieser Promotion etwas zur Vorbildrolle im Leistungssport herausfinden. Meine Arbeit zielt darauf ab, drei verschiedene Gruppen von Akteuren (Athlet*innen, Trainer-/Verbandsvertreter*innen und jugendliche Nachwuchsathlet*innen) durch qualitative Experteninterviews zum Thema Vorbilder zu befragen. Die wissenschaftliche Forschung weist in diesem konkreten Fall eine Lücke auf, die ich gern schließen möchte. Mein Betreuer ist Prof. Christian Gaum von der Ruhruni Bochum.
Julia Hollnagel
Das Thema des Dissertationsvorhabens ist die Untersuchung von Sexismus im
Spitzensport. Ziel ist es, die strukturellen und systemischen Aspekte
dieses Phänomens herauszuarbeiten. Konkret sollen die Erfahrungen von
Sportlerinnen mit Sexismus im Spitzensport analysiert werden, um aufzeigen
zu können, wie Geschlechterdiskriminierung in diesem Kontext wirkt und
welche Auswirkungen sie hat.
Durch die Identifizierung von Sexismusmustern und -strukturen sollen auch
mögliche Ansätze zur Bekämpfung dieses Problems aufgezeigt werden, welche
wiederum für die Praxis nützliche Erkenntnisse und Handlungsorientierungen
bieten können.
Im Fokus dieser Arbeit stehen Frauen und Mädchen im Spitzensport. Dies
schließt aktive und ehemalige Sportlerinnen aus verschiedenen Sportarten, in
verschiedenen Altersbereichen und auf verschiedenen Leistungsniveaus ein.
Durch die Untersuchung der Erfahrungen und Herausforderungen, denen diese
Frauen im sportlichen Kontext begegnen, sollen Erkenntnisse darüber gewonnen
werden, wie Sexismus im Spitzensport manifestiert ist und welche
Auswirkungen er auf die Sportlerinnen hat.
Um diese Ziele zu erreichen, werden quantitative und qualitative Methoden
kombiniert. Zunächst wird eine quantitative Analyse von Daten aus der
„Sicher im Sport“ Studie, insbesondere im Bereich sexualisierte Gewalt
durchgeführt. Diese quantitative Analyse dient dazu, Muster im Auftreten von
Sexismus im Spitzensport zu identifizieren.
Darüber hinaus werden qualitative Interviews mit aktiven und ehemaligen
Sportlerinnen durchgeführt, um deren persönliche Erfahrungen mit Sexismus im
Spitzensport zu erfassen. Diese Interviews werden als biographisch-narrative
Interviews geführt, um den Sportlerinnen Raum zu geben, ihre Erfahrungen und
Perspektiven ausführlich zu schildern. Die qualitative Analyse der
Interviews erfolgt mit Hilfe von Transkriptionen und einer
qualitativ-strukturierten Inhaltsanalyse, um die zentralen Themen und Muster
zu identifizieren.
Die Arbeit wird von Prof. Dr. Bettina Rulofs betreut. Sie ist Expertin für
Diversitätsforschung im Sport und lehrt an der Deutschen Sporthochschule
Köln am, Institut für Soziologie & Genderforschung.